Wenn der beste Freund schwer krank ist

Written By Arman Zulhajar on Friday, September 25, 2009 | 12:03 AM




...geht es einem selber auch nicht gut ...
Wir wußten ja, dass unser "Dicksko" nicht hundert Jahre alt werden würde, aber irgendwie verdrängt man auch immer alles, was so in diese Richtung geht..
Seit etwas über einem Jahr bekommt er Herztabletten, da er einen angeborenen Herzklappenfehler hat. Am Anfang war auch alles prima, es ging ihm wieder richtig gut. Und vor ca. 3 Monaten verschlechterte sich sein Zustand wieder. Sehr kurzatmig, immer müde und nachts ruhelos... der Tierarzt verdonnerte uns erstmal zu einer strengen Diät, da der Hund viel zu dick sei. Also die Portionen runtergefahren. Trotzdem hatten wir den Eindruck, der Hund wurde von Woche zu Woche dicker. Also wieder zum Tierarzt, der erneut sagte, der Hund ist zu dick, er muss abnehmen. Wir sollten Spezielles Diät Futter füttern, welches wir beim Ihm in der Praxis erhalten. Also haben wir das Futter gekauft und die Portionen nochmal verringert. Nur noch manchmal ein Leckerchen, damit er ja abnimmt.
Das er immer schlapper wurde, würde mit am Wetter liegen. Diese warmen Temperaturen können inbesondere kerzkranke Tiere nicht gut vertragen. Alles noch Aussagen, die ich nachvollziehen konnte und auch geglaubt habe. Er ist ja der Tierarzt.
Am Mittwoch ging es dem Dicken dann richtig schlecht- also wieder eingeladen und nachmittags zum Tierarzt. Der sagte, wir sollten die Dosierung der Tablette erhöhen. Im Moment war die Dosis für 80kg eingestellt, wir sollten auf 85kg gehen. Dafür sollten wir dann wieder eine Dosis a 5 mg mitnehmen, da er dann anderthalb Tabletten bekommt. Und hier ist mir der Kragen geplatzt. Den Hund eingeladen, zu einem anderem Tierarzt gefahren, der uns SOFORT in die Tierklinik geschickt hat. Der Hund ist nämlich voll Wasser gelaufen und hatte schätzungsweise mind. 10L Wasser im Körper. Wenn wir Glück haben, sagte der Tierarzt, ist noch nichts in der Lunge. Wir kamen direkt dran, da er schon blaue Leffzen bekam. Extreme Atemnot. Also wurde erstmal ein Katheter gelegt und vier Liter Wasser abgelassen. Ich sass im Wartezimmer und hab' einfach nur geheult. Weil ich dachte, Du blöde Kuh--warum bist Du nicht eher woanders hingefahren....er sollte dann die Nacht erstmal dableiben. Pünktlich um sieben Uhr stand ich dann am Donnerstag vor der Klinik. Was ich da wollte, wußte ich selbst nicht so genau, aber ich wollte meinen Hund in der Klinik einfach nicht allein lassen. Um elf durfte ich zu dem Kardiologen, der mir dann auch sagte, dass der Hund sich erstmal erholen muss. Und das er mir nicht versprechen kann, ob der Hund nochmal mit nach Hause geht. Da er sehr, sehr geschwächt ist und sehr schlecht Luft bekommt. Ich find wieder an zu weinen und sagte, ich gehe nicht, bevor ich ihn gesehen habe. Müßte ich auch nicht, sagte der Arzt. Ich durfte dann in den Raum, wo er auf dem Boden lag, eine Infusion an der Pfote und nur langsam die Augen aufmachte. Er klopfte mit dem Schwanz auf den Boden und wollte aufstehen, kam aber nicht hoch. Ich hab' mich dann daneben gesetzt, den Kopf auf meine Beine gelegt und bin bis halb Zehn dageblieben. Eigentlich durfte ich nur bis acht, aber die haben da ein Auge zu gedrückt.
Heute morgen haben die erneut Wasser abgelassen und jetzt ist er beim Ultraschall und danach beim EKG...ich bin gleich auch wieder da und hoffe einfach mal auf das Beste.
Weil er doch mein bester Freund ist ....

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