Eine Frage der Zeit & Dankeschön...

Written By Arman Zulhajar on Saturday, September 26, 2009 | 12:36 AM

für die vielen, lieben und verständnissvollen Komentare....
Unser Dicker durfte gestern Abend wieder mit nach Hause. Er hat den Tag über Aufbau Infusionen bekommen und war am späten Nachmittag so weit stabilisiert, dass wir ihn wieder mitnehmen durften.
Ich war schon ganz euphorisch und dachte, alles wird wieder gut. Rettung in letzter Minute, was weiß ich...
Die Realität sieht aber eben meistens anders aus.
Wir mußten dann noch zur Ergebniss Besprechung ins Arztzimmer und obwohl ich mir vorgenommen hatte, ganz tapfer zu sein und nicht mehr zu weinen, dauerte es keine 5 Minuten und die Tränen liefen wieder in Strömen. Mein Mann drückte meine Hand, verzog aber keine Miene. Er hörte dem Arzt aufmerksam zu und nickte hin und wieder mit dem Kopf und sagte: "Hhmm. Ja. Ich verstehe. Hhmm. Ok."
Die Worte des Arztes sahen nämlich wie folgt aus. Das Herz hat sich dratisch verschlechtert und befindet sich jetzt sozusagen im Endstadium. Ein gesundes Herz pumpt, es zieht sich zusammen und geht wieder auseinander. Dieses Herz flackert nur noch ganz leicht. Was man jetzt nur noch machen kann, ist, es dem Hund mit Medikamenten zu erleichtern. Heilung gibt es nicht und aufhalten kann man es auch nicht. "Wir sprechen hier nicht von Monaten und auch nicht von Wochen ! Ich spreche hier von Tagen. Das sollte Ihnen klar sein. Irgendwann demnächst wird ihr Hund einfach umfallen. Damit sollten Sie jeden Tag rechnen. Auch heute oder morgen. Machen Sie einfach alles, was Ihm jetzt noch Spaß macht. Wenn er nicht mehr kann, wird er es schon zeigen."
Ich habe Rotz- und Wasser geheult, bzw. heule immer noch, während ich das schreibe. Weil ich mir gar nicht vorstellen kann, wie es ist, wenn der Tag kommt. Weil er "der Treuste" "der Dickste" "der Schnuffko" "der Größte" "der Verfressenste" ist...ein Teil der Familie, vielleicht sogar ein Stück weit Ersatzkind. Weil unsere kleine Familie dadurch irgendwie komplett war...mama, papa, elvis und presley...
Das einzig positive an der ganzen Sache ist, dass er nicht leiden muss. Er stirbt so, wie man es sich immer für jemanden wünscht. Ohne Schmerzen. Einfach einschlafen oder umfallen...aber ohne einen langen Krankheitsverlauf mit Schmerzen.
Er bekommt jetzt mehrmals am Tag seine Medikamente und ich werde die nächsten Tage dazu nutzen, mir ein wenig mehr Zeit für die Beiden zu nehmen. Das heißt dann wahrscheinlich auch, dass ich weniger Zeit hier verbringe, aber das versteht wohl jeder.
Ich möchte mich ganz noch herzlich Bedanken, bei jedem einzelnen von Euch. Für Euer Mitgefühl, für das Verständniss, für Eure Anteilnahme...
wir sehen uns...
tine

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